Ein gelungenes Abend- und Einschlafritual hilft Kindern, abends besser zur Ruhe zu kommen und leichter einzuschlafen. Das gilt übrigens auch für Erwachsene. Schon Babys finden besser in den Schlaf, wenn der Abend nach einem vertrauten Schema abläuft. Mit den folgenden Tipps kannst du leicht einen schönen abendlichen Ablauf schaffen.
Die Abendroutine – Zeit zum Herunterfahren
Die täglich wiederkehrende Routine am Abend gibt Sicherheit und bereitet das Kind mental auf das Zubettgehen vor. Starten kann diese z.B. mit dem Abendessen, das bereits einige Zeit vor dem Schlafen sein sollte – ca. 1,5 Stunden. Anschließend folgen entspannende Aktivitäten mit Mama oder Papa wie ein ruhiges Spiel, ein Bild malen oder über den Tag sprechen. Welche schönen Erlebnisse gab es am Tag? Was hat eurem Kind heute besonders Freude gemacht? So können Körper und Geist leichter entspannen und langsam herunterfahren.
Fernsehen oder Tablet schauen dagegen sollte euer Kind abends nicht mehr, da das bläuliche Licht die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin unterdrückt und die bewegten Bilder anregend wirken. (Nachzulesen auch hier).
Viele Babys und Kleinkinder lieben ein gemütliches Bad am Abend. Auch Gesicht und Hände waschen sowie Zähneputzen lassen sich gut in die Abendroutine integrieren. Wer möchte, kann danach zusammen mit dem Kind den Schlafraum vorbereiten (Zimmer abdunkeln und schwaches Licht einschalten, Bett vorbereiten z.B. mit Kuscheltier/ -kissen etc.) Danach wird der Schlafanzug angezogen und allen Familienmitgliedern „Gute Nacht“ gesagt. Jetzt kommt der Übergang zum Einschlafritual.
Einschlafritual – Nähe vor dem Einschlafen
Das Einschlafritual sollte in dem Zimmer stattfinden, in dem das Kind auch schläft. Ein abgedunkelter Raum mit einem Nachtlicht zur Orientierung ist ideal. Der Ablauf kann z.B. so aussehen: Ein Elternteil erzählt oder liest eine Geschichte, singt ein Lied, kuschelt mit dem Kind oder schaukelt es ein wenig auf dem Schoß oder im Arm. Nähe und Körperkontakt sind beim Einschlafritual sehr wichtig. Kleinere Kinder werden vor dem Schlafen gerne noch gestillt oder trinken ein Fläschchen. Zum Abschluss wird das Kind gedrückt und ins Bett gelegt. Es folgt die individuelle Einschlafbegleitung, z.B. Mama oder Papa setzen sich ans Bett, bis das Kind eingeschlafen ist. Beim Einschlafritual sollte das Kind noch wach, aber bereits müde genug sein. Falls es z.B. beim Buch vorlesen bereits einschläft, könnt ihr am nächsten Tag etwas früher starten.
Sei mit dem Herz dabei!
Für das Einschlafritual darfst du dir genügend Zeit nehmen. Denn Zeitdruck führt zu Stress und dieser wiederum erschwert das Einschlafen. Nun kommt das Wichtigste für einen gelungenen Tagesabschluss: Sei mit deiner vollen Aufmerksamkeit beim Kind! Schenk ihm und dir diese gemeinsame Zeit. Lass dich nicht ablenken von anderen Aufgaben oder Gedanken. Sei präsent. Am besten legst du dein Smartphone in einen anderen Raum. Schaffe eine schöne Atmosphäre. Mögliche Diskussionen mit dem Partner solltest du auf später verschieben.