Blogartikel zum Thema Babyschlaf

Babyschlaf – was ist normal?

Blogartikel zum Thema Babyschlaf

Babyschlaf – was ist normal?

„Ist das eigentlich normal?“ Diese Frage stellen sich viele Eltern, wenn es um den Schlaf ihres Babys geht. Wenn das drei Monate alte Nachbarskind schon durchschläft, während das eigene Kind die Nacht zum Tag macht, fragen sich manche Eltern „Machen wir irgendwas falsch?“ oder „Sollten wir etwas ändern?“.
Zunächst einmal: Ihr macht nichts falsch! Andere Eltern hatten einfach ein bisschen mehr Glück beim Schlaf. Je jünger euer Baby ist, desto weniger Einfluss habt ihr darauf, wann und wieviel es schläft.

Schlafbedarf und Schlafentwicklung sind sehr unterschiedlich

Besonders in den ersten Monaten schlafen Babys sehr unterschiedlich lang. Auch die Verteilung des Schlafs über den Tag ist individuell. Daher ist ein Vergleich mit anderen Kindern nicht unbedingt hilfreich.

Gleiches gilt für das Durchschlafen: Das eine Kind kann schon sehr früh selbständig ein- und weiterschlafen, das andere braucht noch länger die Unterstützung der Eltern. Die Fähigkeit, sich selbst zu beruhigen, muss sich erst noch entwickeln. Und das braucht Zeit. Auch der Charakter des Kindes spielt eine Rolle: Besonders sensible Kinder, die stark auf Reize reagieren, benötigen beim Schlafen mehr Unterstützung als andere Gleichaltrige.

Wann ihr etwas ändern solltet

Entscheidend ist, wie ihr selbst das Schlafverhalten wahrnehmt. Was die einen Eltern als normal empfinden, sehen andere schon als Schlafproblem. Solange ihr als Familie mit der Schlafsituation zufrieden seid, solltet ihr nichts ändern. Stellt euch die Frage, ob euch persönlich das Schlafverhalten wirklich stört. Manchmal sind es nur Personen im Umfeld (zum Beispiel Eltern, Freunde oder Bekannte), die das Schlafverhalten „unnormal“ finden und nicht die Eltern selbst. Wenn euch die Situation sehr belastet, dann ist es Zeit, etwas zu tun. Auch wenn euer Kind über längere Zeit unausgeschlafen und übermüdet ist, solltet ihr etwas unternehmen. Gerne können wir uns in einem Infogespräch über eure individuelle Situation austauschen. Vielleicht ist ein Schlafcoaching das Richtige für euch. Mehr über Schlafcoaching erfahren!

Wieviel Schlaf braucht ein Baby?

Es gibt eine Reihe von Tabellen mit Richtwerten zum Babyschlaf. Diese können eine grobe Orientierung bieten um den Schlaf des eigenen Kindes einzuordnen. Bitte beachtet aber: Tabellen bilden immer nur Durchschnittswerte ab. Der Schlafbedarf dagegen variiert individuell stark. So schlafen zum Beispiel manche 3 Monate alten Babys nur 13 Stunden, während andere 16 Stunden Schlaf brauchen.

Tabelle Schlafbedarf und Schlafentwicklung

AlterSchlafbedarf in 24 Stunden (Durchschnitt)davon Nachtschlaf (Durchschnitt)Anzahl Schläfchen am Tag
0-3 Monate17 Stundenvariiertvariiert
3 Monate14,5 Stundenca. 10-11 Stunden4-5
6-9 Monate14 Stundenca. 11 Stunden2-3
12 Monate14 Stundenca. 12 Stunden1-2
18 Monate13,5 Stundenca. 11,5 Stunden1-2
2 Jahre13 Stundenca. 11,5 Stunden1
3 Jahre12,5 Stundenca. 11-11,5 Stunden0-1
Tabelle Schlafbedarf von Baby / Kleinkindern

nach: O.G. Jenni, I. Iglowstein, C. Benz, R. H. Largo: Perzentilenkurven für die Schlafdauer in den ersten 16 Lebensjahren (2003), statista.de: Durchschnittliche Schlafdauer von Kindern in Deutschland (2015)

Wie können Eltern eine gute Schlafentwicklung unterstützen?

Die Persönlichkeit und der Entwicklungsstand des Kindes haben einen großen Einfluss auf das Schlafverhalten. Dennoch können Eltern einiges tun, um eine gute Schlafentwicklung zu fördern.

Ein wichtiger Faktor ist es, eine gute Balance zu finden zwischen Nähe und Selbständigkeit. Je mehr Sicherheit und Selbstvertrauen das Kind entwickelt, desto unabhängiger wird es auch beim Schlafen.

Auch die Art und Weise, wie Eltern tagsüber mit ihren Kindern in bestimmten Situationen (z.B. bei Stress oder Weinen) umgehen, beeinflusst das Schlafverhalten. Bei nächtlichem Erwachen wird das vom Tag bekannte Verhalten abgerufen. Möchte man nachts etwas verändern, sollte man also am Tag beginnen. Verlässliche Eltern, die liebevoll aber klar ihre persönlichen Grenzen aufzeigen, geben ihren Kindern Sicherheit und Halt – auch beim Schlaf.