Kleinkind krabbelt nachts hellwach auf dem Bett

Warum dein Kind
nachts wach ist
und was du tun kannst

Kleinkind krabbelt nachts hellwach auf dem Bett

Warum dein Kind nachts wach ist und was du tun kannst

3 Uhr nachts. Das Kind krabbelt seit einer Stunde hellwach im Bett herum und plappert vor sich hin. Kommt dir das bekannt vor?

Wie kommt es, dass Kleinkinder manchmal stundenlang nachts wach sind und wir den Eindruck haben, dass sie gar nicht müde sind?

Die häufigsten Gründe für nächtliche Wachphasen

  1. Eine häufige Ursache für lange nächtliche Wachphasen ist Schlafmangel am Tag. Je kleiner das Kind ist, desto häufiger braucht es auch am Tag eine Pause in Form eines Nickerchens. So kann sich das Gehirn regenerieren und das zuvor Gelernte verarbeiten. Schläft das Kind am Tag zu selten oder zu wenig, reagiert der Körper mit Stress. Bei Übermüdung werden die Stresshormone Cortisol und Adrenalin ausgeschüttet. Sie wirken ähnlich wie ein starker Kaffee: Der Körper wird aufgeputscht und die Müdigkeit verdrängt. Als Gegenspieler zum Schlafhormon Melatonin erschwert Cortisol das Einschlafen abends und das Weiterschlafen in der Nacht. Achte daher auf regelmäßigen und ausreichenden Schlaf am Tag. Falls dein Kind nur kurze Schläfchen macht und danach unausgeschlafen wirkt, kannst du versuchen, die Nickerchen zu verlängern. Viele Kinder schlafen z.B. im Kinderwagen deutlich länger als im Bettchen. Bei anderen wirkt der Spaziergang in der Babytrage Wunder. Auch ein gemeinsamer Mittagsschlaf mit Mama oder Papa kann die Schlafenszeit verlängern.

  2. Das Kind verbringt zu viel Zeit im Bett. Es wird zu früh ins Bett gelegt oder steht zu spät auf. Wenn das Kind dann nachts aufwacht, hat es schon einen Großteil seines Schlafbedarfs gedeckt und ist nicht mehr müde genug um weiterzuschlafen. Der Schlafbedarf ist von Kind zu Kind sehr unterschiedlich. Ein Schlafprotokoll über eine Woche kann einen Überblick verschaffen, wie viel euer Kind tatsächlich schläft. Die nächtlichen Wachzeiten werden dabei abgezogen. Einige Kinder schlafen auch tagsüber insgesamt zu viel (z.B. immer wieder zwischendurch beim Autofahren, im Kinderwagen oder wenn es gerade langweilig ist). Daher behalte auch die Länge der Tagschläfchen im Blick.

  3. Häufig ist der Schlaf-/ Wachrhythmus gestört, weil die innere Uhr durcheinander ist. Ein regelmäßiger Tagesablauf mit festen Essens- und Schlafenszeiten und wiederkehrenden Routinen hat schon bei so manchem Schlafproblem Erstaunliches bewirkt. Wichtig: Der menschliche Körper braucht etwa zwei Wochen um sich an den neuen Rhythmus anzupassen. Daher bitte nicht nach wenigen Tagen wieder aufgeben. Dranbleiben zahlt sich auf Dauer aus! Bei Säuglingen unter sechs Monaten ist der Schlaf-/ Wachrhythmus noch nicht ausgereift und daher auch noch kein Rhythmus nach der Uhr empfehlenswert. Doch auch in diesem Alter kannst du dein Kind bereits in der Schlafentwicklung unterstützen, indem du kleine Rituale und Routinen einführst wie z.B. ein Einschlafritual.

  4. Im stressigen Alltag nehmen wir uns nicht immer die Zeit, uns so intensiv und bewusst mit unseren Kindern zu beschäftigen, wie sie es brauchen. Schöne gemeinsame Momente kommen da oft zu kurz. Schnell noch ein Telefonat, eine E-Mail, dann Kochen und nebenher das Kind beschäftigen… Wenn tagsüber die Bedürfnisse des Kindes nicht ausreichend berücksichtigt werden, kann es zu Bedürfnisverschiebungen in den Abend oder die Nacht kommen. Hatten die Eltern tagsüber wenig Qualitätszeit für das Kind, versucht es, sich die versäumte Aufmerksamkeit abends beim Schlafengehen oder auch nachts zu holen. Es möchte dann lieber mit Mama oder Papa spielen anstatt zu schlafen. Plane daher jeden Tag gezielt 1 zu 1 Zeit mit deinem Kind, in der ihr gemeinsam etwas Schönes macht.

  5. Auch die Art und Weise, wie das Kind einschläft, kann mit dem nächtlichen Aufwachen in Zusammenhang stehen. Schläft es z.B. bei den Eltern im Bett ein und findet sich beim Aufwachen nachts plötzlich in seinem eigenen Bettchen wieder, springt sein inneres Alarmsystem an. Zum Weiterschlafen sucht es wieder den gewohnten Platz neben den Eltern. Solche Schlafplatzwechsel sind daher ungünstig. Wenn dein Kind neben dir einschläft, solltest du auch beim Aufwachen noch da sein. So gewinnt dein Kind Vertrauen, dass es beim Schlafen sicher und geborgen ist. Die Erfahrung dieser Sicherheit macht es deinem Kind leichter, beim Schlafen nach und nach selbständiger zu werden und weniger Unterstützung zu brauchen.

  6. Nicht zuletzt können Entwicklungsschübe die Ursache für nächtliche Schlafunterbrechungen sein. In diesen Phasen lernt das Kind besonders viel Neues, was nachts verarbeitet wird, z.B. krabbeln oder laufen. Die vielen neuen Eindrücke können verunsichern. Einige Kinder suchen nun mehr Nähe und fallen auf alte Verhaltensmuster zurück. Selbst Kinder, die bereits selbständig einschlafen konnten, brauchen nun manchmal wieder mehr Hilfe von ihren Eltern. Am besten kannst du dein Kind unterstützen, indem du ihm in dieser Phase viel Raum für die Entwicklung seiner neuen Fähigkeiten gibst und es immer wieder in seinem Lernfortschritt bestärkst. Wenn du den Entwicklungsschub als etwas Positives siehst und gelassen damit umgehst, spiegelst du dies auch deinem Kind.

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Du hast schon alles Mögliche probiert und dein Kind wacht trotzdem noch ständig nachts auf? Gerne schaue ich mir eure individuelle Situation einmal an und unterstütze dich mit einem Schlafcoaching.

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